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Im Juni 2023 ist es zehn Jahre her, dass Fabrice Kremer die Leitung des Fondsmanagements beim BL Fund Selection 0-50 übernommen hat. Zehn Jahre, in denen der Fonds sehr unterschiedliche Marktkonstellationen durchlebte. Dieses Jubiläum ist eine hervorragende Gelegenheit, mit ihm über die wichtigsten Grundsätze der Strategie und die erzielten Ergebnisse zu sprechen.

Zur Erinnerung: Wie lauten die strategischen Grundprinzipien des BL Fund Selection 0-50?

Der BL Fund Selection 0-50 ist ein Dachfonds mit einem defensiven Profil, der in erster Linie den Kapitalerhalt und an zweiter Stelle eine Wertsteigerung anstrebt. Müsste ich die Geisteshaltung, von der ich mich beim Fondsmanagement leiten lasse, in einem Satz zusammenfassen, dann wäre das: „Kapital schützen, wohl überlegte Risiken eingehen“. Dieses empfindliche Gleichgewicht zwischen Risiko und Rendite stellt für mich das Wesen des Fonds dar.

Ganz konkret: Der Fonds soll langfristig eine Performance von 2 % bis 3 % über der Cash-Rendite erzielen. Dabei möchten wir die potenziellen Verluste auf einem für einen vorsichtigen Anleger tolerierbaren Niveau halten, also bei 5 % bis 8 % in Krisenzeiten.

Die Strategie ist darauf ausgelegt, in Baissephasen an den Aktienmärkten die Verluste zu begrenzen, auch wenn dies in länger andauernden oder schnell einsetzenden Haussephasen eine Minderung der Performance bedeutet.

Inwiefern unterscheidet sich der Aktienanteil des BL Fund Selection 0-50 von Fonds mit Direktanlagen?

Die Portfoliozusammensetzung wird ziemlich traditionell um eine Allokation in Aktienrisiken herum aufgebaut, die sich zwischen 0 % und 50 % bewegt. Diese Allokation wird durch andere Anlageklassen ergänzt, um die Renditequellen zu diversifizieren, wobei je nach Marktumfeld jede dieser Anlageklassen eine spezifische Rolle spielt.

Von vergleichbaren Fonds mit Direktanlagen unterscheidet sich der Fonds durch die Möglichkeit, neben traditionellen Anlageklassen, also hauptsächlich Aktien und Anleihen, auch in bestimmte Strategien vom Typ „Absolute Performance“ zu investieren und so das Portfolio noch stärker zu diversifizieren. Diese höhere Flexibilität kann in Zeiten, in denen die Aktien- oder Rentenmärkte unter Druck stehen (wie zum Beispiel 2022), sehr nützlich sein.

Mit welchen anderen Hebeln können Sie, neben dieser Diversifizierung der Anlageklassen, das Risikoprofil des Portfolios beeinflussen?

Grundsätzlich sind Aktien der wichtigste treibende Faktor für die Performance des Portfolios. Gleichzeitig haben sie aber auch den größten Anteil an der Volatilität und am Risiko. Das ist mir jederzeit bewusst. Außerdem möchte ich den Managementstilen der ausgewählten Strategien die Möglichkeit geben, gegenüber ihren Referenzindizes so viel Mehrwert wie möglich zu generieren. Daher passe ich mein Exposure in den zugrundeliegenden Fonds nicht zu häufig an.

Dabei wird das Aktienrisiko dynamisch mit Absicherungsstrategien (Index-Futures) gesteuert, um ein Portfolio mit für das jeweilige Marktumfeld angemessenen Risiko-Rendite-Merkmalen zu schaffen. Diese Absicherungsstrategien ermöglichen eine schnelle Umsetzung und eine hohe Reaktionsschnelligkeit gegenüber Änderungen der Marktstimmung.

Kurz gesagt: Ich bemühe mich immer, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gewinnen und potenziellen Risiken im Blick zu behalten. Daher tendiere ich dazu, das Exposure an den Aktienmärkten nach starken Kursgewinnen, wenn ein höheres Risiko für Kurskorrekturen besteht, zu reduzieren, und es nach einer starken Korrektur zu erhöhen, um von der darauffolgenden Erholung voll zu profitieren.

Auf welchen wichtigen Prinzipien basieren der Analyseprozess und die Auswahl der zugrundeliegenden Fonds?

BLI verfügt schon lange über viel Expertise im Multi-Management. Wir sind ein Team aus sechs in diesem Segment aktiven Personen, vier der Analystinnen und Analysten beschäftigen sich mit der Fondsanalyse. Die Analyse erstreckt sich auf quantitative Performance- und Risikokriterien, basiert aber auch auf einer gründlichen qualitativen Analyse der zugrundeliegenden Fonds. Letztendlich wollen wir das jeweilige Fondsmanagement verstehen und somit wissen, welches Verhalten wir von jedem dieser Fonds in unterschiedlichen Marktphasen erwarten können.

Wie stark investieren Sie in von BLI gemanagte Fonds?

Für den BL Fund Selection 0-50 habe ich beschlossen, nicht in von meinen Kolleginnen und Kollegen gemanagte Fonds zu investieren. So vermeide ich jegliche Interessenkonflikte im Analyse- und Auswahlprozess.

Wir nehmen zur Kenntnis, dass der BL Fund Selection 0-50 langfristig und im Hinblick auf den Kapitalerhalt gemanagt wird. Wie wirkt sich dieser Ansatz auf Performances und das Risiko-Rendite-Profil aus?

Über zehn Jahre konnte der Fonds eine kumulierte Performance von 29,6 % erzielen. Dies entspricht einer annualisierten Wertsteigerung von 2,6 % und übertrifft damit das Universum vergleichbarer Fonds deutlich (Lipper Global Mixed Asset EUR Cons – Global), das eine kumulierte Performance von 8,4 % (annualisiert 0,8 %) verzeichnet. Für mich ist allerdings noch wichtiger, dass diese deutliche Outperformance mit einer Volatilität erzielt wurde, die dem Durchschnitt der Konkurrenz-Fonds relativ nahekommt.

Performanceentwicklung über zehn Jahre


Hinweis: Netto-Performance der Anteilsklasse B in Euro ohne Gebühren. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein Indikator für künftige Erträge. Stand: 31. Mai 2023 Quelle: Lipper/BLI.

Aus meiner Sicht bildet das, was ich als „Konvexität der Performance“ bezeichnen würde, das langfristige Fundament des Portfolios: die Fähigkeit, bei rückläufigen Märkten einen Vorsprung zu gewinnen und ihn bei steigenden Märkten zu halten.

Diese Konvexität der Performance ist für den Ansatz, den ich beim Portfolio umsetze, typisch. Sie ergibt sich aus den beiden charakteristischen Merkmalen des Fonds, die ich bereits erwähnt habe. Einerseits die Tiefe unseres Anlageuniversums, durch das wir zahlreiche Anlageklassen mit Strategien, die durch Direktanlagen nur schwer zugänglich wären, kombinieren können. Andererseits die große Flexibilität und Reaktionsfähigkeit, mit der ich das Exposure des Portfolios im Aktienrisiko entwickeln kann, um auf kurzfristige Marktentwicklungen zu reagieren.

Welche Lehren ziehen sie nach zehn Jahren, in denen Sie diese Strategie leiten?

Gelernt habe ich in diesen zehn Jahren Fondsmanagement vor allem, wie die Märkte funktionieren. Sie sind gewissermaßen wie Gummibänder, die sich regelmäßig an- und entspannen. Daher bieten sie regelmäßig die Möglichkeit zu handeln, zu reagieren und zu korrigieren.

Generell sollte man Entscheidungen nicht unter dem Druck der Märkte treffen, sondern abwarten, bis sie uns eine Chance für eine eigene Entscheidung liefern, mit der wir uns dann wohler fühlen.

In diesem Sinne lege ich künftig Wert auf ein zentrales Szenario, nach dem ich einen flexiblen und geduldigen, opportunistischen und wohl überlegten, gleichzeitig taktischen und strategischen Ansatz ausrichte und dabei bedenke, dass die Zeit uns oft eine zweite Chance (oder etwas Ähnliches) zum Eingreifen gibt, wenn wir eine Möglichkeit zunächst verpasst haben. Dieses Mittel erscheint mir effizient, um zu vermeiden, dass Interpretationsfehler kumulieren und der berühmt-berüchtigte „Saloontüreneffekt“ eintritt, bei dem die Tür für die erste Person aufschwingt und die zurückschwingenden Türblätter allen Nachfolgenden einen Schlag versetzen.

 

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Verfasser: 

Fabrice Kremer, Fondsmanager des BL Fund Selection 0-50, info@bli.lu

Redaktionsschluss: 14. Juni 2023

Datum der Veröffentlichung: 14. Juni 2023 um 14:30 Uhr

Der Verfasser dieses Dokuments ist Mitarbeiter von BLI - Banque de Luxembourg Investments, einer von der luxemburgischen Finanzmarktaufsichtsbehörde Commission de Surveillance du Secteur Financier Luxembourg (CSSF) zugelassenen Verwaltungsgesellschaft.

 

Fabrice Kremer

Fabrice Kremer, Fund Manager

Fabrice begann seine berufliche Laufbahn 2006 bei BLI - Banque de Luxembourg Investments. Nach einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Metz schlug er die Laufbahn im Finanzwesen ein und spezialisierte sich im Rahmen seines Abschlusses (DESS) an der Universität Angers auf Finanzprodukte, vor allem im Multi-Management, das er auch als Thema seiner Abschlussarbeit behandelte.

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