Luxemburg
16, boulevard Royal, L-2449 Luxemburg
 
Montag bis Freitag
8.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Die Weltwirtschaft dümpelt weiter vor sich hin

 Alle Nachrichten
 

Die Weltwirtschaft dümpelt weiter vor sich hin, in Erwartung der Auswirkungen der jüngsten fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen in den USA und Deutschland. Dies schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

„Das annualisierte BIP-Wachstum der USA von drei Prozent im zweiten Quartal war auf einen ungewöhnlich hohen Beitrag des Handels zurückzuführen, da die Importe, die im ersten Quartal in Erwartung von Zöllen stark angestiegen waren, zurückgingen“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI - Banque de Luxembourg Investments. „Der private Konsum wuchs nur um 1,4 Prozent, womit sich die bereits im ersten Quartal eingetretene Abschwächung fortsetzte.“ In der Eurozone konnte die Wirtschaft im zweiten Quartal eine Kontraktion vermeiden, da das BIP um 0,1 Prozent stieg, obwohl die Unterstützung durch die Exporte, die im ersten Quartal vor der Ankündigung der US-Zölle zugenommen hatten, wegfiel. In China wuchs das BIP zwischen April und Juni im Jahresvergleich um 5,2 Prozent und verzeichnete damit ein solides Wachstum, „das von widerstandsfähigen Exporten getragen wurde, während der Binnenkonsum aufgrund der fehlenden Erholung des Immobilienmarktes weiterhin fragil blieb“, so die Einschätzung des luxemburgischen Ökonomen. In Japan wird das Handelsabkommen mit den USA, das Zölle in Höhe von 15 Prozent vorsieht, kaum zu einer Verbesserung des Wirtschaftswachstums beitragen.

Die Steuersenkungen, die in den USA vom Kongress und vom Senat verabschiedet wurden, sowie die Tatsache, dass die ‚endgültigen‘ Zollsätze weniger hoch ausfielen als am ‚Liberation Day‘ angekündigt, lieferten das Narrativ für die Fortsetzung des Aufwärtstrends. Guy Wagner

Inflation in Eurozone bleibt unverändert

In den USA zeigte die Einführung der Zölle einen ersten leichten Einfluss auf die Preisindikatoren im Juni. So stieg die Gesamtinflationsrate von 2,4 Prozent im Mai auf 2,7 Prozent im Juni. In der Eurozone blieb die Inflation im Juli unverändert. Die Gesamtinflationsrate lag bei 2,0 Prozent und die Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei 2,3 Prozent.

Keine Änderung bei Geldpolitik der US-Notenbank

Trotz des Drucks von Präsident Donald Trump änderte die US-Notenbank auf ihrer Juli-Sitzung nichts an ihrer Geldpolitik. Präsident Jerome Powell bekräftigte, wie schon bei der vorangegangenen Sitzung im Juni, seine abwartende Haltung, um beobachten zu können, welches der beiden Ziele – Vollbeschäftigung oder eine Inflationsrate von zwei Prozent – sich aufgrund der Preispolitik der neuen Regierung als stärker gefährdet erweisen wird. In der Eurozone ließ die Europäische Zentralbank ihren Einlagensatz unverändert bei zwei Prozent, nachdem sie ihn seit Juni 2024 bei fast jeder Sitzung gesenkt hatte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte, dass die EZB mit dem derzeitigen Leitzinsniveau zufrieden sei, da das Inflationsziel von zwei Prozent wieder erreicht worden sei.

Wenig Bewegung an den Anleihemärkten

Die Anleihemärkte bewegten sich im Juli kaum. In den USA stieg die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe leicht und erreichte damit in etwa wieder das Niveau von Ende Mai. In der Eurozone war der Trend ähnlich, wobei die langfristigen Zinsen im Monatsverlauf in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien leicht anstiegen.

Technologie, Energie und Kommunikationsdienstleistungen mit bester Performance

Die Erholung der Aktienmärkte setzte sich im Juli fort und wurde von der anhaltenden Dynamik der Technologiewerte in den USA und der Finanzwerte in Europa angetrieben. Guy Wagner: „Die Steuersenkungen, die in den USA vom Kongress und vom Senat verabschiedet wurden, sowie die Tatsache, dass die ‚endgültigen‘ Zollsätze weniger hoch ausfielen als am ‚Liberation Day‘ angekündigt, lieferten das Narrativ für die Fortsetzung des Aufwärtstrends.“ So stieg der Weltaktienindex MSCI All Country World Index Net Total Return in Euro, unterstützt durch den starken US-Dollar, im Monatsverlauf um 4,0 Prozent. Auf regionaler Ebene stiegen der S&P 500 in den USA, der Stoxx Europe 600, der japanische Topix und der MSCI Emerging Markets Index. „Auf Sektorenebene verzeichneten Technologie, Energie und Kommunikationsdienstleistungen die beste Performance, während sich Materialien, Gesundheit und Basiskonsumgüter am ungünstigsten entwickelten.“

Guy Wagner, Chief Investment Officer

Guy Wagner stammt aus einer Unternehmerfamilie in Luxemburg und besitzt einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften der Université Libre Brüssel. Er trat 1986 in die Banque de Luxembourg ein, wo er zunächst die Abteilungen Finanzanalyse und Asset Management leitete, bevor er 2005 zum Geschäftsführer von BLI - Banque de Luxembourg Investments, einer neu gegründeten Verwaltungsgesellschaft, ernannt wurde.

Seit Juli 2022 widmet er sich ausschließlich seiner Rolle als Chief Investment Officer, dem Portfoliomanagement und der Leitung des Teams, das für die Verwaltung der verschiedenen Fonds verantwortlich ist.

Folgen Sie mir auf LinkedIn